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2010: Von JPC zu Woggon
Stand: 7.9.2010
Ende 2009 schließt JPC seine Filiale in Göttingen am Wilhelmsplatz.
 

Dies ist ein besonderer Fall unter den Geschäftsaufgaben in Göttingen. In der Regel geht es für die Eigentümer der Immobi-lien um höhere Mieteinnahmen, die jenseits der Möglichkeiten der alten Geschäfte liegen. Daneben spielt es eine Rolle, daß die bisherigen Inhaber keine Nachfolger mehr finden und aufgeben; oder die alteingesessenen Immobilien-Besitzer und Ge-schäftsbetreiber sterben, und die Erben treten nur noch als Vermieter auf.

Ob Mietkosten bei der Filialschließung von JPC Göttingen eine Rolle gespielt haben, ist mir nicht bekannt. Interessant wird diese Schließung durch die Verknüpfung von JPC mit Aufstieg und Niedergang eines Leitproduktes, der Compact Disk Digital Audio oder kurz Musik-CD oder CD. JPC erschien - nach meiner Erinnerung - in der Phase des Umstiegs von der Vinyl-Schallplatte zur CD mit einem Ladengeschäft in Göttingen, zunächst in der Jüdenstrassse (gegenüber dem Gothaer haus). Daneben war (und ist) JPC auch im Versandhandel aktiv. Der übliche Kauf einer CD erfolgte im Geschäft, vielleicht noch mit vorherigem "Reinhören"; den Versandhandel nutzte mensch auf Basis eines monatlich ergänzten gedruckten Kataloges für den Erwerb von Spezialitäten.

PC-gestützte CD-Brenner, Internet, Download, Amazon haben die Vetriebsbedingungen verändert, dazu kommt der Aufstieg der DVD, die für die Musik Audio mit Video verbindet. Noch wichtiger dürfte die Veränderung der Hörgewohnheiten sein: der CD-Player als Kern einer Hifi-Anlage dürfte Geschichte sein und nur noch für die Generation, die damit groß geworden ist, von Bedeutung sein.

Ob nun die jetzt in der Startphase befindliche Blueray-DVD der letzte handgreifliche Datenträger der Industrie für Unterhaltungskonserven ist: ein Laden für CD und DVD ist wohl kein Geschäft mehr. Vielleicht geht es mit einer thematischen Spezialisierung und Beratung noch.

 
Ein Spezialangebot versuchen ehemals bei JPC Beschäftigte nun mit "Tonkost" in der Theaterstrasse.
 
Seit Sommer 2010 ist das Bekleidungsgeschäft Woggon (vorher in der Roten Strasse) am Wilhelmsplatz vertreten. Viel-leicht ist die Lage nicht sonderlich attraktiv, aber immer gibt es keine Bedrohung durch Kopien oder Download.
 

 

 

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